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16 juillet 2010 5 16 /07 /juillet /2010 16:08

ferien

Zum Abschluss des -sicher anstrengenden- Schuljahres meine besten Wünsche für erholsame und vergnügliche Ferien: liebe Schüler, vergesst nicht, dass man eben "Schöne Ferien!" und nicht "Gute Ferien!" sagt, in der deutschen Sprache sind es "Belles vacances!", womit ich ganz und gar einverstanden bin!!!!!

Wer Ferien sagt, denkt an Ferienlektüre - hier meine persönlichen Tipps (und meine Bücher für den Urlaub): der ein bisschen in Vergessenheit geratene Conrad Ferdinand Meyer (1825-1898), der sich -neben der Verfassung zahlreicher lesenswerter Gedichte- in seinen Novellen und Versdichtungen besonders für tragisch-heroische Gestalten der Geschichte interessierte, so wie in "Huttens letzte Tage" (1871), dem mittelalterlichen Humanisten und Reformator gewidmet. In diesem Sommer möchte ich "Der Heilige" lesen, eine seiner Novellen, die sich mit Thomas Becket beschäftigt, diesem rätselhaften Erzbischof von Canterbury aus dem 12. Jahrhundert, der im Dom der Stadt ermordet wurde, weil er mit Heinrich dem Zweiten in einen heftigen Konflikt über die Behandlung von kriminellen Klerikern geraten und in der Nachfolge politisch unbequem geworden war. Andere europäische Autoren haben sich des Stoffes auf der Bühne angenommen: in Frankreich Jean Anouilh "Becket ou l'Honneur de Dieu" (1959), in England T.S. Eliot "Murder in the Cathedral" (1935).

Max Frisch (1911-1991), anderer Schweizer Autor und einer meiner Lieblingsschriftsteller, hat wie sein Landsmann Dürrenmatt aus seiner Vorliebe für Kriminalgeschichten keinen Hehl gemacht und zeigte das u.a. in "Blaubart" (1982), wo es um die Frage nach Schuld und Identität -wie so oft bei Frisch- geht.

Ja, und natürlich Goethe wiederlesen "Wilhelm Meisters Lehrjahre" (1795), weil man immer wieder 'mal Goethe lesen sollte und er selbst schilderte auch am besten den Eindruck, den er nach der Fertigstellung dieses Romans hatte: "Bei jetziger Wiederlesung meines Romans hätte ich fast zu mir selbst -wie einst zu Ariosto der Kardinal von Este- sagen mögen: Meister Ludwig, wo, Henker, habt ihr all das tolle Zeug...hergenommen? Der Meister  belegt, in welcher entsetzlichen Einsamkeit er verfasst worden, bei meinem stets aufs Allgemeinste gerichtete Streben, Wilhelm ist freilich ein 'armer Hund', aber nur an solchen lassen sich das Wechselspiel des Lebens und die tausend verschiedenen Lebensaufgaben recht deutlich zeigen, nicht an schon abgeschlossenen, festen Charakteren."

Und aus Vertrauen zu meinem Lieblingsliteraturkritiker, dem unerschütterlichen Marcel Reich-Ranicki, habe ich beschlossen, die seiner Meinung nach besten deutschen Erzählungen (wieder) zu lesen: von Goethe bis Ransmayr, also nur das Beste vom Besten! Vielleicht ist ja auch für Euch -und für Sie, liebe Unbekannten- etwas dabei - also, viel Spaß beim Lesen!!!!

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