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Die Atmosphäre der späten DDR also, Menschen zwischen Anpassung und Widerstand, geschildert von einem, der wegen "politischer Diversantentätigkeit" (das schöne Wort Diversant meint im kommunistischen Sprachgebrauch einen feindlichen Agenten oder Saboteur, in der DDR besonders den gehassten "Konterrevolutionär")selbst ein paar Wochen im Gefängnis verbrachte, weil er Texte von Biermann und Westautoren bei sich trug.........
Der heute vierzigjährige Autor will uns eine geschichtsphilosophische Deutung einer Zeit vermitteln, die sein Generationsgenosse Thomas Brussig (in Ostberlin aufgewachsen) 1995 mit dem einzigartigen "Helden wie wir" als tragikomische Satire entlarvte. Bei Brussig zog der überaus "gut ausgestattete" Held Klaus Uhltzscht (na, versuchen Sie 'mal, es richtig auszusprechen!) das muffige Spießbürgertum der DDR durch den Kakao, der Inhalt von "Der Turm" und der Stil Tellkamps stehen dem Bildungsbürgerroman (und manchmal der ¨"Überfülle"!) eines Thomas Mann näher. Der Turm -eigentlich das Dresdner Turmstraßenviertel- wird zur Metapher einer Gesellschaft, eines Landes, der Welt schlechthin, die dem Ausbruch eines neuen Zeitalters (mit gemischten Gefühlen?) entgegensieht. Der große deutsche Roman der Stunde? Machen Sie sich selbst ein Bild - und lesen Sie sich durch die immerhin 1000 Seiten!!!!! Oder wollen sie hören, wie Herr Tellkamp seinen "Konkurrenten" empfiehlt: ich bin voll und ganz mit seinem Geschmack und Urteil einverstanden!