Neun auf raffinierte Weise miteinander
verbundene Geschichten, von Figuren bevölkert, die auf irgendeine Weise ihre Grenzen überschreiten wollen: das ist der neuerschienene Roman von Daniel
Kehlmann, 33jähriger Erfolgsautor seit seinem 2005 in Deutschland 1,4 millionenmal verkauften "Die Vermessung der Welt", in der der Autor uns eine fiktive Biographie des Mathematikers C.F. Gauß und
des Naturforschers Alexander von Humboldt vorstellte. Ein Roman, den viele mit Begeisterung gelesen haben, nicht zuletzt wegen des leichtfüßigen, humorvollen Stils. Wieder einmal lässt die Feder
Kehlmanns hier unglaubliche Dinge geschehen, die Literatur über das Leben herrschen, gottähnlich schaffen und zerstören. Aber vielleicht gerät das Ganze ein wenig zu "postmodern" (was viele Leser
sicherlich schätzen) und lässt an manchen Stellen die wunderbare Mischung aus Verrücktheitund Tiefgründigkeit eines Jakob Arjouni in "Idioten" vermissen, eben
an der Schwelle, wo Märchen und Realität sich begegnen...